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butterstampfen.html 02.01.2000; Änderungen 20210628
Helmar Kloss
Butterstampfen, 02.01.2000
Die Herz-Kreislaufkrankheiten, die so vielen Menschen
zu schaffen machen, beruhen auf einem ganz einfachen Prinzip. Fett und proteinreiche
Ernährung - unter Proteinen sind vor allem tierische Eiweiße zu
verstehen - führt dazu, dass im Adersystem ein Prozeß abläuft,
den wir vom Butterstampfen kennen. Wie die Milch ist auch das Blut eine Emulsion
kleinster Fettröpfchen und Eiweißkörperchen in einer wässrigen
Flüssigkeit. Wird sie stark bewegt, neigen die festen Bestandteile der
Emulsion dazu, sich in einer Art Plaque an den Gefäßwänden
abzusetzen. So wie fetthaltigere Milch oder gar Sahne mehr Ablagerungen am
Flaschendeckel hinterläßt als fettarme, wird auch Blut durch fettreiche
- vor allem aber auch: proteinreiche - Ernährung zu einer besonders
instabilen, die gesundheitsgefährdende Ablagerung ihrer festen Bestandteile
ib Form von Thromben und Embolien an den Gefäßwänden fördernden Emulsion.
Ein in diesem Zusammenhang wichtiger Gedanke: Durch starke
Bewegung wird die Ablagerung gefördert. Für jemanden, der sich
falsch - d.h. fett- und proteinreich - ernährt, wird so ein an sich
gesunder Sport zu einem besonders großen Gesundheitsrisiko, weil die
zum Sport gehörenden starken Bewegungen den Prozess des Butterstampfens
in seinem Adersystem fördern. Das erklärt, warum immer wieder
besonders sportliche Menschen mittleren Alters beim Tennis oder Joggen vom
Infarkt überrascht werden.
Diese im Grunde sehr einfachen und geradezu alltäglichen
Vorgänge zu durchschauen, ist unsere milliardenschwer geförderte
medizinische Forschung allerdings nicht in der Lage. Man kann nur rätseln,
weshalb. Wahrscheinlich verschweigt sie aufgrund von ‘vested interests’ der
Nahrungsmittelindustrie und Schlachttierzüchter diese Zusammenhänge,
um der von dort fließenden Fördermittel nicht verlustig zu gehen.
Denn soviel sollte inzwischen klar sein: Vegetarisch oder nur sehr gemäßigt
proteinhaltig sich ernährende Menschen laufen das geschilderte Risiko nicht
oder in entscheidend verringertem Maße, wobei letztere allerdings bedenken
müssen, dass die Folgen früherer, jahrzehntelanger Fehlernährung
nicht ohne weiteres, sondern - wie von Prof. Lothar Wendt herausgearbeitet - nur
durch längeres, mindestens dreimonatiges “Eiweißhungern” abgebaut
werden.
Noch ein Hinweis für vegan sich ernährende Personen: Der Körper
benötigt tierisches Eiweiß, wie man an den 2% Eiweiß in der Muttermilch ablesen kann.
Werden die dem Körper nicht mit der Nahrung zugeführt, holt er sie sich aus sich selbst,
was auf jeden Fall ungesund und alterungsfördernd ist
Nachtrag, 07.02.2016
Seit ich den obigen Text schrieb, habe ich eine Menge dazugelernt und
will daher einige Korrekturen bzw. Ergänzungen vornehmen. Fett aus der Nahrung spielt
bei den beschriebenen Gesundheitsproblemen keine Rolle. Die "light"-Mode ist daher unsinnig.
Wer zuviel und zu fett isst, wird fett, und das kann natürlich auch krankmachen, wenn
man übertreibt. Aber an der Entstehung von Herz-Kreislaufkrankheiten sind n u r
tierische Eiweiße schuld. Sie werden von der Leber unter Mitwirkung der Galle zerlegt,
und unter den Produkten dieser Sekundär-Verdauung - die primäre erfolgt in Mund, Magen
und Darm - sind es vor allem "Lipide" genannte Fettsäuren, die an vielen Krankheiten schuld sind.
Mehr darüber an anderer Stelle.
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