Es entsprach den Wünschen des Vaters, dass der junge Goethe in Leipzig Jurisprudenz studierte, und nicht in Göttingen Altertumswissenschaft, wie er selbst gewollt hätte.
Jedenfalls hat Goethe dem Vater lebenslang vorgeworfen, dass dieser ihn nicht seinen eigenen Weg hat gehen lassen.
Folglich kam es immer wieder zu Abweichungen, Aufsässigkeiten oder sogar kleineren und größeren Rebellionen.
Deren größte war Goethes Abgang nach Weimar. Eine etwas kleinere lag in dem Umstand, dass er in Leipzig nicht nur Student sein wollte, sondern auch Dichter.
‘Bezahlt’ hat der Sohn auf zweierlei Weise: Zum einen begleiteten ihn ständig meist unbewusste Schuldgefühle, wenn er von den Verfügungen des Vaters abwich.
Zum anderen blieb Goethe lebenslang dem väterlichen Vorbild in konkurrenter Weise verhaftet.