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gil.html 06.04.2017; Version 20190812

Inform Verlag


G o e t h e   i n   L e i p z i g

oder

Goethes erste Liebe


von Helmar Kloss

  einfühlend gedeutete

    Dokumente und Berichte

  Es entsprach den Wünschen des Vaters, dass der junge Goethe in Leipzig Ju­­risprudenz studierte, und nicht in Göt­tin­gen Alter­tums­wis­sen­schaft, wie er selbst gewollt hätte. Jedenfalls hat Goethe dem Vater lebenslang vorgeworfen, dass dieser ihn nicht seinen eigenen Weg ha­t ge­hen las­sen. Folglich kam es immer wie­der zu Abweichungen, Aufsässigkeiten oder sogar kleineren und größe­ren Rebellionen.
Deren größte war Goethes Abgang nach Weimar. Eine etwas kleinere lag in dem Umstand, dass er in Leipzig nicht nur Stu­dent sein wollte, sondern auch Dich­ter.     ‘Bezahlt’ hat der Sohn auf zweierlei Weise: Zum einen begleiteten ihn ständig meist unbewusste Schuldgefühle, wenn er von den Verfügungen des Vaters abwich.
    Zum anderen blieb Goethe lebenslang dem väterlichen Vorbild in konkurrenter Weise verhaftet.