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gymnastikvorw.html 28.05.2006

Inform Verlag GmbH Berlin

Sanfte Gymnastik - Einleitung

    Heutzutage ist eine eher “harte”, sozusagen “ruppige”, Gymnastik modern. Kampfsportarten und “Bodybuilding” bestimmen das Bild. Kaum ein Mensch bedenkt, daß diese Art Sport Verschleiß verursacht, - vor allem im Zusammenhang mit der heute üblichen Ernährung, die in hohem Maße auf Produkten beruht, die tierisches Eiweiß enthalten.
    Das entscheidende Merkmal von Gesundheit ist nicht Kraft, sondern Langlebigkeit. Nur ist Langlebigkeit nicht sofort zu erkennen. Sie stellt sich erst nach Jahrzehnten heraus. Viele moderne Menschen schauen aber nur auf das, was sofort ins Auge fällt. Sie versuchen, für sich und ihren Körper in derselben Weise zu werben, wie sie es im Fernsehen erleben: Durch schönen Schein.
    Dies alles ist ganz entgegen den Prinzipien, die der in unserem Buch beschriebenen “sanften Gymnastik” zugrundeliegen. Die sanfte Gymnastik dient der Gesundheit. Während sich alle anderen Sportarten mit fortschreitendem Alter durch Krankheiten infolge falscher Ernährung und Folgen der Überbeanspruchung des Körpers von allein erledigen, kann - und sollte - man die sanfte Gymnastik auch noch im hohen Alter betreiben. Sie schädigt weder Gelenke noch das Herz, sondern fördert und erhält die Beweglichkeit aller Körperteile vom Kopf samt Inhalt bis zu den Zehen. Und die Beweglichkeit ist eine der entscheidenden Voraussetzungen für dauerhafte körperliche Gesundheit. Aber auch der seelischen Verfassung ist sie förderlich.
    Die sanfte Gymnastik hat eine lange Tradition. Sie wird seit Jahrhunderten von den Tänzerinnen und Tänzern des klassischen Balletts geübt und kam vor über 100 Jahren mit berühmten Choreographen und Tänzern aus Rußland nach Deutschland.

    Für alle Übungen gilt grundätzlich:
    Man soll sich nicht überanstrengen! Es ist kein Krafttraining! Andererseits sollte man sich auch nicht zu sehr schonen, sondern bis an seine Grenzen gehen, denn erst dann setzt der Trainingseffekt ein. Jede Übung beansprucht jeweils nur wenige Muskelgruppen, so daß Überlastungen jedweder Art praktisch ausgeschlossen sind.
    Dementsprechend gilt: Leichter Muskelkater am nächsten Tag ist normal, schwerer hingegen ein Zeichen dafür, daß man übertrieben hat. Wer allerdings am folgenden Tag überhaupt nichts spürt, der hat nicht wirklich Gymnastik betrieben, sondern sich geschont.