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klassenkameradin.html 17.05.2008

Inform Verlag GmbH


                      Klassenkameradin mit Arthrose und Ischias, 26.11.2002


Liebe H.,
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    was dein Ischias und deine Arthrose betrifft, so bist du ein Opfer des Umstandes, daß das grundsätzlich vegetarische Tier Mensch sich zum Herrscher aller Tiere aufgeschwungen hat, und um den König aller Tiere - den Löwen - zu entthronen, vom gelegentlichen Wurm- und Artgenossenfresser zum überzeugten Gemischtköstler mit überhohem Fleischanteil (bzw. Anteil an tierischem Eiweiß, - dazu gehören auch Milchprodukte, Eier und Fisch) geworden ist. Leider spielt unser Erbmaterial bei etwa 60% aller Individuen ... nicht recht mit und fast alle leiden wir an und enden wir durch das, was der auf diesem Gebiet ohne kulturelle Scheuklappen seit den dreißiger Jahren forschende Lothar Wendt "Eiweißspeicherkrankheiten" genannt hat, die aber die "Schulmedizin" bis heute nicht kennt. Die Ärzte leben ja nunmal - samt ihrer teuren Apparate - von Patienten und nicht etwa von gesunden Leuten. Dazu gehören (fast) alle Kreislaufkrankheiten, wie Arteriosklerose, Herzinfarkte, angina pectoris, Schlaganfälle, Thrombosen und Embolien, Polyzythämie, (wahrscheinlich im Zusammenhang damit auch manche Art von Leukämie ...), Altersdiabetes und alles, was die Unterversorgung schlecht- oder nicht durchbluteter Körperteile hervorrufen kann, wie z.B. auch deine Leiden: Verschleiß der Gelenke (der sicher auch zu deinem Ischias beiträgt). Ich nehme an, zu deiner Medikamentation gehören - wie üblich - auch Proteinpräparate. Sie mögen - dank der Osmose - sogar eine Weile helfen, aber du solltest dich mal fragen, wieso bei einem in aller Regel sowieso überhöhten Eiweißkonsum die in der Nahrung überreichlich vorhandenen Proteine nicht bis in die Gelenkkapseln gelangt sind! - Ich vermute, du bist keine Vegetarierin? (Jetzt bitte nicht die übliche, aber nicht ausreichende Antwort: "Ich esse kaum noch Fleisch!" Begründung folgt gleich -> *).
    Es hängt u.a (das Ganze ist komplex) damit zusammen, daß die Zwischenzellflüssigkeit (verwandt mit der Lymphe) durch immer neue Proteinzufuhr von einer wässrigen Emulsion zu einer gallertartigen Masse degeneriert, in der Nährstoffe und Stoffwechselprodukte (die oft sog. "Schlacken") nur noch schlecht transportiert werden können, weswegen die Zellen irgendwann sterben! Wenn diejenigen Zellen sterben, welche die Knorpelschichten in den Gelenken erneuern -> Arthrose! Wenn die Zellen sterben, die das Insulin erzeugen -> Diabetes; wenn Herzzellen sterben -> angina pectoris, wenn Gehirnzellen sterben -> erst schlechtes Gedächtnis, dann Altersdemenz, vielleicht auch Parkinson und/oder Alzheimer und/oder Multiple Sklerose (ich höre immer wieder, daß da eine Plaque (sowas, was man auch auf ungeputzten Zähnen hat, d.h. also Bakterienleichen und dergleichen) im Spiel ist, die die Nervenenden "verkleistert", und ich wette, die kommt aus der genannten Quelle). Die Liste ist nicht erschöpfend, mehr fällt mir aber gerade nicht ein. Doch, - vermutlich gehört auch die Osteoporose in diese Symptomkategorie.
Bis zur Menopause haben Frauen eine niedrigere Herzinfarktrate als Männer, danach nicht mehr. - Wieso!?
    Auch im Blutplasma und in den roten Blutkörperchen wird überschüssiges (d.h. nicht im Stoffwechsel verbranntes) Eiweiß gespeichert, so daß dem Körper durch Aderlaß Erleichterung verschafft werden kann (früher wußte man das, ohne allerdings zu verstehen, wieso dem so war). Jede Monatsblutung ist ein Aderlaß, - bleibt er aus, -> bummm!
    Oft kommt es auch zu Gichtanfällen. Der Zusammenhang ist in etwa folgender: Der Körper wandelt die Aminosäuren in Harnsäure um, wenn und soviel er kann. Unter mir jetzt nicht so ganz gegenwärtigen Umständen - die Vererbung spielt dabei eine große Rolle - kann die nicht abtransportiert werden (ist ja auch "Schlacke") und lagert sich besonders in den "Sackgassen" der körperinternen Transportwege ab, - den Gelenken -> Gicht.
* Die einmal überschüssig aufgenommenen und im Körper gespeicherten Proteine und ihre Spaltprodukte können nur durch mehrmonatiges "Eiweißhungern" aus dem Körper entfernt werden. Nach meinen Beobachtungen reicht 1 Becher Magerquark je Woche aus, damit die im Laufe von Jahrzehnten Wohlstandsleben aufgenommenen Proteine im Körper verbleiben und dort ihre krankmachenden Wirkungen entfalten, - mit zunehmendem Alter natürlich immer mehr. - So z.B. bei meiner Tante, die über 86 war (jetzt ist sie tot -> Schlaganfälle und Infarkte nach Oberschenkelhalsbruch mit anschließender Lungenentzündung; wichtige Nebenursache: Falsche Einstellung auf das Medikament Markumar zur Verhütung von Blutgerinnseln [oder Erzeugung von Blutungen = Schlaganfall/Infarkt]). Denn, wie gesagt, wir sind  k e i n e  Raubtiere, sondern Vegetarier, und benötigen als Erwachsene nur noch infinitesimal kleine Mengen originär tierischen Eiweißes. Wir hätten bei Würmern und Engerlingen bleiben sollen, die wir - bzw. unsere generzeugenden Voreltern, vor Millionen Jahren also - beim Ausgraben von Pflanzenwurzeln gefunden haben.
    Ich lebe jetzt 12 Jahre vegetarisch und merke eine zunehmende Unverträglichkeit gegenüber tierischem Eiweiß. Zuviel Käse -> Pollenallergie, zuviel Fisch (im Berliner Frust) -> dicker, entzündlicher Grützbeutel am rechten Ellbogen. Der war hier praktisch wieder weg, da habe ich eine frittata aus vier Eiern gemacht, - schon war er wieder da! Wobei ich "zuviel" nenne, was für normale Leute sehr wenig wäre. Das waren die ersten Eier der letzten drei Jahre! Dann bekomme ich auch wieder mehr Auswurf, womöglich sogar (zum Glück meist nur leichtes) Asthma. Durch schweres Asthma bin ich ja damals überhaupt erst auf den Trichter gekommen. Weil mir literweise Zeug aus den Bronchien lief, habe ich mir gesagt: "Was du da spuckst, ist in Wasser gelöstes Eiweiß. Bremse die Eiweißzufuhr, und es wird dir besser gehen!" Und siehe da, dieser simple Gedanke war richtig, - es hat funktioniert. Cortison hingegen nicht.
...
Herzliche Grüße und Besserungswünsche, Helmar

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