Seite/page 4   zurück
kleist.html 20.05.2017
 

Inform Verlag

Auch das vierte Buch ist ein Theaterstück; eine Kombination aus zwei tragikomischen Akten, die eine Kurzfassung von Kleists Lustspiel "Der zerbrochne Krug" umrahmen.
 
 

 Kleist bei Goethe in Weimar - Tragikomödie in zwei (oder drei) Akten

von Helmar Kloss

 alte ISBN 978-3-9805843-5-7

 neue ISBN 978-3-7412500-5-7


Was du ererbt von deinen Vätern,
erwirb es, um es zu besitzen.
Goethe


    Drama einer (fiktiven) Begegnung von Kleist und Goethe in Weimar anläßlich der (tatsächlich erfolgten) Uraufführung von Kleists "Der zerbrochne Krug" am Weimarer Hoftheater im Jahre 1808.

Ort und Zeit der Handlung

Ort: das Weimarische Hoftheater

Zeit: 1808, am Tage der Uraufführung von Kleists Lustspiel unter der Leitung von Johann Wolfgang von Goethe

   Das Stück schildert Kleists Besuch in Weimar anläßlich der Uraufführung seines Lustspiels "Der zerbrochne Krug". Dieser Besuch hat in Wirklichkeit nie stattgefunden, aber Kleist hat sich brieflich immer wieder um Unterstützung vonseiten des berühmten Weimarer Klassikers bemüht. Die Uraufführung am Weimarer Hoftheater war ein Mißerfolg. Das Stück wurde nach wenigen Aufführungen abgesetzt. Der Briefkontakt zu Kleist wurde vonseiten Goethes abgebrochen, und nur drei Jahre später war Kleist seelisch und wirtschaftlich am Ende. Am 21.11.1811 brachte er sich um.

   Das Drama schildert die Auseinandersetzungen zwischen dem jüngeren, erfolglosen, hilfesuchenden Heinrich von Kleist und dem fast doppelt so alten, erfolgreichen und etablierten Dichter, Minister und Theaterdirektor Johann Wolfgang von Goethe, wie sie hätten ablaufen können, wenn sich die Beiden tatsächlich persönlich begegnet wären.


128 Seiten, 15 Euro (zuzüglich Versandkosten), ISBN 978-3-9805843-5-7, BESTELLUNG

in Vorbereitung
Homepage

Vorwort
    Am 21.11.2011 sind zwei Jahrhunderte vergangen, seit Kleist sich am Kleinen Wannsee bei Berlin selbst getötet hat.
Wer Kleists Werke schätzt oder sogar liebt, fragt sich vielleicht manchmal: “Warum?” Warum hat sich ein überaus begabter
junger Mann umgebracht, nachdem er gerade erst 34 Jahre alt geworden war? Das ist eine der Fragen, die zur
Entstehung des folgenden Stücks geführt haben. Eine andere betrifft die Uraufführung von Kleists Komödie “Der zerbrochne
Krug” im Jahre 1808 am Weimarer Hoftheater, dessen Leiter damals Johann Wolfgang von Goethe war. Wieso
kam es dabei zu einem Mißerfolg, aufgrunddessen das Stück nach wenigen Aufführungen abgesetzt wurde?
Das Stück “Kleist in Weimar“ malt einen Besuch Kleists bei Goethe anläßlich dieser Uraufführung aus, der in Wirklichkeit
nie stattgefunden hat. Doch die Fiktion erlaubt, Menschen zweier Generationen mit Genie-Status miteinander
zu konfrontieren und Antworten auf die genannten Fragen anzudeuten. Auf der Grundlage meiner Kenntnisse der
Person Goethes – und das heißt vor allem seines Charakters – habe ich versucht, szenisch zu gestalten, was zur Zeit der
Uraufführung hätte ablaufen können und dadurch die mutmaßlichen Gründe für das Scheitern des Stücks darzulegen.
Zwar war es nicht so, hätte aber so gewesen sein können.
   In der Zeit zwischen 1806 und 1810 schrieb Goethe an seinen Lebenserinnerungen “Dichtung und Wahrheit”. In
diesem Buch kommen weder Heinrich von Kleist noch sein Stück oder die mißratene Uraufführung vor, obwohl sie in
diese Zeit fielen, denn es endet mit Goethes Ankunft in Weimar 1775. Doch wissen wir aus anderen Quellen von einem
gespannten Verhältnis zu Kleist. Es soll sogar mit einem Bruch vonseiten Goethes geendet haben. Auch dafür will
ich in meinem Stück mögliche - d.h. hypothetische - Gründe veranschaulichen.
   Da es in meinem Stück auch um Kleists Komödie “Der zerbrochne Krug” geht, das nicht jeder kennt oder erinnert, habe
ich es in einer stark gerafften Fassung als 2. Akt eingebaut. Aufgrund der Kürzungen mußte dabei die Kleistsche Aufteilung
in Auftritte modifiziert werden. Dieser 2. Akt soll weniger dazu dienen, dem heutigen Publikum Kleists Komödie nahezubringen als vielmehr Gelegenheit geben, Goethes “Regeln für Schauspieler” zu illustrieren, deren Anwendung auf ein damals modernes Lustspiel
sicher viel unfreiwillige Komik erzeugt und zum Mißerfolg des Stückes - auf diese Weise aber auch zu Kleists
Scheitern - beigetragen hat. Der 2. Akt dient also sozusagen als Anschauungsmaterial und kann, muß jedoch nicht unbedingt
gespielt werden.
   Wer will und kann, hat aber natürlich die Möglichkeit, auch den 2. Akt voll auszuspielen.