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oresthandlung.html 23.11.2008

Inform Verlag GmbH

Orest - Tragödie in vier Akten von Helmar Kloss

Handlung
1. Akt
1. Szene (Klytaimnestra, Aegisth): Aegisth findet die schlaflose und unter düsteren Vorahnungen leidende Klytaimnestra in der Halle der Burg von Mykene. Es gelingt ihm, sie ein wenig zu beruhigen. Als sie noch einmal zu Bett gehen, graut bereits der Morgen.

2. Szene (Elektra allein): Elektra hat die beiden belauscht. Nun tritt sie aus ihrem Versteck und schildert den Mord an ihrem Vater Agamemnon, den sie nicht vergessen kann sowie die Situation am Hofe. Dann bringt sie ihren fürchterlichen Rachedurst zum Ausdruck und kündet an, daß der Tag der Rache bald kommen werde.

3. Szene (Orest allein): Durch einen Brief Elektras herbeigerufen, der von seiner Mutter geschrieben zu sein scheint, fiebert Orest, der bis zum Eintreffen des Briefes sich nicht mehr hatte an seine Herkunft erinnern können, dem Moment des Wiedersehens mit der Mutter entgegen.

4. Szene (Orest, Elektra): Die Geschwister sehen sich nach langen Jahren der Trennung wieder. Elektra berichtet dem Bruder vom Tode Agamemnons und über die Lage am Hofe und in der Stadt Mykene. Sie klärt ihn auch darüber auf, daß sie ihn mit dem Brief hat herlocken wollen und geht schließlich ab, um dem Bruder Agamemnons Waffen zu holen.

5. Szene (Orest allein): Grübelt über die veränderte Sachlage nach.
 

2. Akt
1. Szene (Elektra, Orest): Die Geschwister treffen sich erneut in der Halle. Orest muß sich sogleich verstecken, weil Aegisth erscheint.

2. Szene (Elektra, Aegisth): Nach einem kurzen Katz-und-Maus-Spiel erschlägt Elektra Aegisth.

3. Szene (Elektra, Orest): Von dem entsetzt herbeieilendenen Orest widerwillig unterstützt, schleppt Elektra den Leichnam Aegisths in das Bad, in dem auch der Mord an Agamemnon geschah. Dann versucht sie, ihren Bruder dazu zu bewegen, an ihrem Rachefeldzug teilzunehmen und - dem Gesetz der Blutrache folgend - den Tod des Vaters zu rächen, indem er Klytaimnestra erschlägt. Orest zeigt dazu wenig Bereitschaft. Schließlich geht Elektra ab, um sich von Aegisths Blut zu reinigen.

4. Szene (Orest allein): Sucht die bisherigen Ereignisse zu verarbeiten.

5. Szene (Orest, Klytaimnestra): Klytaimnestra kommt, auf der Suche nach Aegisth, in die Halle. Erst nach einiger Zeit entdeckt sie den im Thronsessel sitzenden Orest. Als er sich zu erkennen gibt, sieht sie ihre schlimmsten Befürchtungen bestätigt, versucht aber, ihm Wiedersehensfreude vorzutäuschen. Schließlich erinnert sie sich an Aegisth und geht ab, ihn zu suchen. Ihren entsetzlichen Verzweiflungsschrei hörend - als sie gleich darauf den Leichnam findet - stürzt Orest erschüttert davon.
 

3. Akt
1. Szene (Klytaimnestra allein): Klytaimnestra kehrt in die Halle zurück und beginnt, sich mit dem Gedanken auseinanderzusetzen, womöglich selbst bald sterben zu müssen.

2. Szene (Klytaimnestra, Elektra): Elektra kommt hinzu und Klytaimnestra begreift, daß nicht Orest, sondern ihre Tochter Aegisth erschlagen und außerdem alle Wachen außer Gefecht gesetzt hat.

3. Szene (Klytaimnestra, Elektra, Orest): Orest, der sich hatte übergeben müssen, kommt - elend aussehend - auf die Bühne zurück. Elektra geht, um ihm ein Mittel gegen Übelkeit zu holen, warnt ihn aber zuvor noch einmal eindringlich vor der Tücke der Mutter.

4. Szene (Orest, Klytaimnestra): Klytaimnestra versucht mit Erfolg, Orests Vertrauen zu gewinnen, um eine Gelegenheit zu finden, sich seiner zu entledigen. Doch trifft sie ihn nicht tödlich.

5. Szene (Orest, Klytaimnestra, Elektra): Die Auseinandersetzungen zwischen Mutter und Sohn, durch die Rückkehr Elektras kurz unterbrochen, spitzen sich weiter zu. Sie enden damit, daß Orest Klytaimnestra erschlägt.
 

4. Akt
1. Szene (Orest, Elektra): Elektra entwindet Orest das blutige Schwert und läßt ihn mit der toten Mutter allein.

2. Szene (Orest allein): Grübelnd neben dem Leichnam der Mutter.

3. Szene (Orest, Elektra): Elektra kehrt noch einmal auf die Bühne zurück und versucht, den buchstäblich am Boden zerstörten Bruder aufzumuntern, um ihn für die Rolle als König von Mykene zu begeistern. Doch als ihr das nicht gleich gelingt, überläßt sie ihn endgültig sich selbst.

4. Szene (Orest allein): Orest rafft sich schließlich auf und flieht.