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platonzitat.html 28.06.2013

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Platon-Zitat, 4. Jahrhundert vor Christus

                                                             

     “Wenn ein vom Durst nach Freiheit verzehrtes Volk von Mundschenken regiert wird, die ihm von ihr zu trinken geben, soviel es mag, bis es davon trunken ist, so kommt es dazu, daß sie zu Tyrannen erklärt werden, sobald sie den Forderungen nach noch mehr Freiheit der immer anspruchsvoller werdenden Bürger nicht weiter nachgeben. Ebenso wird derjenige, der sich den Forderungen der Regierenden gegenüber diszipliniert zeigt, als ein Mann ohne Charakter angesehen, als Sklavenseele, so daß schließlich der verunsicherte Vater den Sohn wie seinesgleichen behandelt und von diesem nicht mehr respektiert wird; der Lehrer nicht mehr wagt, seine Schüler zurechtzuweisen, und diese sich über ihn lustig machen; die Jugend dieselben Rechte beansprucht wie die Alten und diese, um nur ja nicht zu streng zu erscheinen, ihr auch noch recht geben. - In diesem Klima von Liberalität, wo es im Namen der Freiheit weder Achtung noch Respekt für nichts und niemanden mehr gibt - inmitten all dieser Zügellosigkeit - gedeiht eine giftige Pflanze: die Tyrannei.”


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